Das Berliner Bücherfest lädt ein, herrliche Bücher zu entdecken und Menschen, die diese Bücher schreiben, verlegen und in die Welt der Leserinnen begleiten, kennenzulernen. Vor 90 Jahren, am 10. Mai 1933, wurden hier auf dem Bebelplatz Bücher verbrannt. Es ist nicht denkbar, die fröhliche Vielfalt der Bücher heute zu feiern, ohne an die Bücherverbrennung 1933 zu erinnern! Auf dem Bücherfest wird über die Geschichte der Bücherverbrennung informiert und an das Schicksal der Autor*innen erinnert, deren Bücher 1933 verbrannt wurden. Dieses Erinnern gilt insbesondere jenen, die mit der Bücherverbrennung gänzlich in Vergessenheit geraten sind.

KURZLESUNGEN AUS VERBRANNTEN BÜCHERN

Alle Akteure im Großen wie im Kleinen Zelt sind gefragt, nach der eigenen Veranstaltung einen Text aus einem »verbrannten Buch« zu lesen. Schwerpunkt sind Texte aus Büchern, deren Autor*innen heute nicht mehr sichtbar sind: Diese Erinnerung an Kolleg*innen aus den 30er Jahren dauert nicht länger als 3-4 Minuten.

Hier finden Sie eine Übersicht, der Texte, aus denen gelesen wird. Idee & Textauswahl: Matthias Naumann (Neofelis Verlag) und Johannes Wenzel (Futur II Konjunktiv) mit Unterstützung durch und Dank an Doris Hermanns und Britta Jürgs (AvivA Verlag) sowie die Rechteinhaber*innen.

WANDERAUSSTELLUNG AUF DEM BEBELPLATZ

Der Verein Verbrannte Orte e.V. hat eine Wanderausstellung zur Bücherverbrennung konzipiert, die an vielen Orten Deutschlands und am 17. und 18. Juni auf dem Bücherfest zu sehen ist. In einzelnen Stationen werden der historische Kontext und die einzelnen Phasen der Bücherverbrennung veranschaulicht. Aber auch die Auswirkungen auf das kulturelle Leben, Exil und Meinungsfreiheit gestern und heute werden thematisiert.

ZUM 90. JAHRESTAG DER BÜCHERVERBRENNUNG: MATINEE · SONNTAG · 10.00 – 11.30 UHR

Peter Laudenbach wird mit Volker Weidermann über sein 2008 erschienenes »Buch der verbrannten Bücher« sprechen. Welche politischen Konstellationen führten zur Bücherverbrennung? Was waren die Folgen für die Autor*innen und die Literaturlandschaft? Gibt es Parallelen zu unserer Zeit?

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GESPRÄCH MIT DER ZEITZEUGIN RUTH WINKELMANN

Ruth Winkelmann kam 1928 als Kind eines jüdischen Vaters und einer christlichen Mutter in Berlin zur Welt. Sie erlebte den Wandel Berlins von der bunten Hauptstadt der Weimarer Republik zur Machtzentrale der Nationalsozialisten. Darüber erzählt sie in ihrem Buch »Plötzlich hieß ich Sara« (Jaron Verlag).

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»WER WEITERLIEST, WIRD ERSCHOSSEN«: AUSSTELLUNG

Am 10. Mai 1933 zelebrierten auf dem Opernplatz unter den Scheinwerfern der Wochenschau SA, NSDStB die Deutsche Studentenschaft den Höhepunkt der reichsweiten Aktion »Wider den undeutschen Geist«. Mit den Büchern sollten jene gebrandmarkt werden, welche die NS-Machthaber aus dem »Volkskörper« verbannen wollten. Nicht lange danach folgte der symbolischen auch die physische Vernichtung. Daran soll die Ausstellung »Wer weiterliest, wird erschossen … | Die Berliner Bücherverbrennung von 1933 | Voraussetzungen, Wirkungen, Folgen« erinnern.
Veranstalter: Historische Kommission des StudentInnenparlamentes der HU Berlin (HisKom) Humboldt-Initiative (HU-I)
Veranstaltungsort: Foyer der Juristischen Fakultät der Humboldt Universität zu Berlin · Bebelplatz 2
Die Ausstellung ist vom 16. Juni – 15. Juli 2023 geöffnet: Mo – Fr 9.00 – 21. 00 + Sa 9.00 – 18.00 + So 13.00 – 18.00

Das Programm zum 90. Jahrestag der Bücherverbrennung wird unterstützt von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung, Zukunft e.V. und der Moses-Mendelssohn-Stiftung.